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Stand: 25. Juni 2008

Der Stadtteil Weiherfeld in Langenhagen 
– Ziele, Wünsche, Realitäten –
Exkursionsbericht der IfR-Regionalgruppe Braunschweig/Hannover
von
Dr. Frank Schröter

 

Die Exkursion fand im Rahmen der Treffen der IfR-Regionalgruppe Braunschweig/Hannover statt. In der wärmeren Jahreszeit wird das Regionalgruppentreffen durch eine Exkursion (mit Führung) zu einem planerischen Thema eingeleitet.

 

Am Freitag, dem 22. April 2005 trafen sich die Mitglieder der IfR-Regionalgruppe Braunschweig / Hannover zu einem Rundgang durch das Baugebiet Weiherfeld. Herr Stadtbaurat Sievers und Herr Monsen (Amt für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften) von der Verwaltung der Stadt Langenhagen waren so freundlich, uns durch den Stadtteil zu führen (vgl. Abb. 1 und 2). 

Abb. 1 Einführende Erläuterungen von Herrn Sievers und Herrn Monsen Abb. 2 Mitglieder der IfR-Regionalgruppe Braunschweig/Hannover

Nachdem bereits 1994 die Ergebnisse eines städtebaulichen Wettbewerbs vorlagen, wurde ab ca. 2002 mit der Bebauung begonnen (vgl. auch Luftbilder). Hierbei erfolgt die Bebauung in mehreren Baufeldern (vgl. Abb. 3 und 4). Insgesamt leben bereits 1.200 Personen im Weiherfeld und es ist noch Platz für weitere 900 Personen.

Abb. 3 Baufeldernummerierung Abb. 4 Baufelder

Herr Stadtbaurat Sievers informierte uns, dass es Planungsziel war, an den Hauptstraßen höhere Gebäude zu errichten. Dies ist in den Anfängen der Besiedlung noch erreicht worden (vgl. Abb. 5 und 6), wird aber jetzt, aufgrund der stark zurück gehenden Nachfrage nach Geschosswohnungen immer schwieriger.

Abb. 5 Mehrgeschossige Bebauung Abb. 6 Blick in einen Wohnblock


Vom Mittel der Gestaltungsfestsetzungen wurde nur sparsam Gebrauch gemacht. Festgesetzt wurden lediglich rote Dächer (vgl. Abb. 7 und 8).

Abb. 7 Beispiele für die Bebauung im Weiherfeld Abb. 8 Beispiel für die Bebauung im Weiherfeld

 

Zentrales Element waren die Grünzüge (vgl. Abb. 9), die das Gebiet gliedern sollen. Diese Grünzüge haben gleichzeitig mehrere Funktionen:

  • Ausgleichsflächen gemäß Naturschutzrecht (vgl. auch Eingriffsregelung)
  • Versickerungsflächen (vgl. Abb. 10)
  • Spielflächen
Abb. 9 Grünzug Abb. 10 Versickerungsmulden

Neben den Grünzügen wurde weitere ökologische Aspekte bei der Planung berücksichtigt. Beispiele sind Fahrradstellflächen (vgl. Abb. 11), Dachbegrünung (vgl. Abb. 12), Regenrückhaltebecken (vgl. Abb. 13 bis 16). 

Abb. 11 Fahrradabstellflächen Abb. 12 Dachbegrünung
 

 

Abb. 13 Regenrückhaltebecken mit Spielfläche Abb. 14 Regenrückhaltebecken mit Zuwegung
 

 

Abb. 15 Regenrückhaltebecken  Abb. 16 Aufenthaltsfläche im Regenrückhaltebecken 

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Entwurf des Baugebietes war die frauengerechte Planung. Deutlich wird dies beispielsweise an der Gestaltung der ÖV-Haltepunkte; speziell der Unterführung zum Baufeld Ost. Hier kann durch eine geringe Neigung eine gute Einsichtigkeit (Vermeidung von "dunklen Ecken") erreicht werden. Abb. 17 zeigt den heutigen Zustand, während Abb. 18 die Planung zeigt. 

Abb. 17 S-Bahn-Haltepunkt mit Unterführung Abb. 18 Blick auf das Zentrum mit Bahnsteig und Unterführung
(Quelle:
Stadt Langenhagen, 1996, 20 f.)

Die restliche Zentrumsbebauung konnte noch nicht realisiert werden. Allerdings stehen mit der zunehmenden Bewohnerzahl die Chancen gut, dass sich hier in absehbarer Zeit ein Nahversorger ansiedelt. Im Zentrumsbereich wird eine viergeschossige Bebauung angestrebt.

Bereits gebaut wurde jedoch das Gemeindezentrum (vgl. Abb. 19 und 20). In Anlehnung an ein gelungenes Konzept aus dem alten Ortskern von Kaltenweide wurde auch im Weiherfeld die Kindertagesstätte mit dem Gemeindehaus kombiniert. Während in der unteren Etage die Kindertagesstätte eingerichtet wurde, stehen die oberen Etagen der Dorfgemeinschaft zur Verfügung (vgl. Abb. 21). Ein behindertengerechter Fahrstuhl erlaubt auch Personen mit einem Handikap die Nutzung der Räumlichkeiten. Durch diese multifunktionale Nutzung lässt sich eine gute Ausnutzung der Räumlichkeiten und eine zukunftsgerechte Nutzung erreichen.

Abb. 19 Kita und Dorfgemeinschaftshaus Weiherfeld Abb. 20 Dorfgemeinschaftshaus Weiherfeld


Abb. 21
private Feier im Dorfgemeinschaftshaus Kaltenweide

Die Block- und Zeilenbebauung wurde annähernd wie geplant umgesetzt (vgl. Abb. 22 und 23).

Abb. 22 Block- und Zeilenbebauung  Abb. 23 Blick auf Block- und Zeilenbebauung am Grünkeil
(Quelle: Stadt Langenhagen, 1996, 26 f.)

Bei der Gestaltung der Zugangszonen gab es leichte Abweichungen zwischen Planung und Umsetzung (vgl. Abb. 24 und 25). 

Abb. 24 Zugänge zur Block- und Zeilenbebauung Abb. 25 Blick in einen Wohnhof
(Quelle: Stadt Langenhagen, 1996, 30 f.)

 

Nach dem informativem Rundgang durch das Baugebiet Weiherfeld fand das Regionalgruppentreffen einen gemütlichen Abschluss in der örtlichen Gastronomie.

 

Frank Schröter
IfR-Regionalgruppe
Braunschweig/Hannover

 

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