IfR-Regionalgruppe Niedersachsen (Braunschweig / Hannover)

IfR-Regionalgruppe

Integratives Quartier St. Leonhard

- Nachbearbeitung einer Station der IfR-Radtour 2018 -

Exkursionsbericht der IfR-Regionalgruppe Niedersachsen
(Braunschweig/Hannover)

von
Dr. Frank Schröter

Die Exkursion fand im Rahmen der Treffen der IfR-Regionalgruppe Niedersachsen (Braunschweig/Hannover) statt. In der wärmeren Jahreszeit wird das Regionalgruppentreffen durch eine Exkursion (mit Führung) zu einem planerischen Thema eingeleitet.

Am 05. Mai 2023 besuchten die Mitglieder der IfR-Regionalgruppe Niedersachsen (Braunschweig/Hannover) das Quartier St. Leonhard (vgl. https://qsl-braunschweig.de/).

Das Quartier St. Leonhard ist durch seine interdisziplinären Angebote im sozialen Bereich besonders (vgl. auch die ergänzenden Infos). Den
Mittelpunkt des Quartiers St. Leonhard bildet ein interdisziplinäres
Quartierszentrum [mit Café, DORV- Laden (= Dienstleistung und ortsnahe
Rundum-Versorgung), sowie einem Sport- und Bewegungstherapiebereich. Hier ist auch das Quartiersmanagement angesiedelt, welches langfristig gesichert ist.

Nach der Begrüßung durch Christoph Borek (dem Geschäftsführer von Borek Immobilien) folgte ein Rundgang über das Außengelände, bei dem uns Christopher Hundertmark (Prokurist/ Leiter Projektsteuerung) ausführliche Informationen über Gebäude, Architektur, Planung und Nutzung
mitteilte.

Mitglieder der IfR-Regionalgruppe Niedersachsen
Abb. 1 Mitglieder der IfR-Regionalgruppe Niedersachsen

Zunächst konnten wir die Penthouse-Wohnung in Haus 6 besichtigen (vgl. Abb. 2). Die 39 Wohnungen im Haus 6 werden durch die Borek Immobilien GmbH & Co. KG vermietet und sind barrierefreier Wohnraum für Senioren und Familien.

Aus dem 5. Obergeschoss hatten wir einen guten Blick über das gesamte Quartier. Zu Baubeginn bereits bestehende Nutzungen, wie das Gemeindehaus und der Park der „Christengemeinschaft in Braunschweig“ sowie die Hans-Georg-Karg Grundschule (vgl. Abb. 3 und 4) wurden ins Quartier integriert und ergänzen so die Vielfalt der Nutzungen. Der Park ist öffentlich zugänglich.

IfR-Regionalgruppe auf der Dachterrasse der Penthouse-Wohnung in Haus 6
Abb. 2 IfR-Regionalgruppe auf der Dachterrasse der Penthouse-Wohnung in Haus 6
Blick ins Quartier St.-Leonhard (mit Hans-Georg-Karg Grundschule)
Abb. 3 Blick ins Quartier St.-Leonhard (mit Hans-Georg-Karg Grundschule)
Gemeindehaus und Park der „Christengemeinschaft in Braunschweig“ mit der Kapelle St.-Leonhard im Hintergrund
Abb. 4 Gemeindehaus und Park der „Christengemeinschaft in Braunschweig“ mit der Kapelle St.-Leonhard im Hintergrund

Das Wohnungsangebot wird durch die Ev. Stiftung Neuerkerode und die Ev.-luth. Diakonissenanstalt Marienstift ergänzt. Sie bieten ambulante und stationäre Wohn- und Betreuungsangebote sowie eine Tagesförderstätte für Menschen mit Beeinträchtigung. Hier stehen 20 Wohnungen und sechs Wohngruppen zur Verfügung.

Beim Blick über das Quartier konnten wir auch die extensive Dachbegrünung auf den Gebäuden sehen (vgl. Abb. 5). Solaranlagen sind allerdings nicht vorhanden, da das Quartier an die Fernwärme angeschlossen ist und so der gesamte Wärmebedarf gedeckt wird.

Dachbegrünung auf Haus 5
Abb. 5 Dachbegrünung auf Haus 5

Die Integration der historischen, denkmalgeschützten alten Pferdeställe in die Quartiersnutzung konnten wir im Anschluss bei der Besichtigung der Proberäume für das LOT-Theater (und andere Theater- und Musikgruppen) in Haus 2 sehen (vgl. Abb. 6). Erhalten werden konnten die Außenwände (vgl. Abb. 7), wobei diese statisch nicht für die geplanten neuen Nutzungsanforderungen geeignet waren. So wurde eine innenliegende Konstruktion gewählt, bei der die Lasten vollständig durch die neue Konstruktion abgefangen werden. Beeindruckend war der technische Aufwand, mit dem hier die Räume perfekt auf die Ansprüche der NutzerInnen angepasst wurden. Neben einem spezieller Schwingboden wurde auch auf die Schalldämpfung für Innen (Schutz der nebenliegenden Büroräume) und außen (Schutz vor Verkehrslärm) großer Wert gelegt.

Probenraum in Haus 2
Abb. 6 Probenraum in Haus 2
Erhalt und Integration der Außenmauern der denkmalgeschützten alten Pferdeställe im Probenraum
Abb. 7 Erhalt und Integration der Außenmauern der denkmalgeschützten alten Pferdeställe im Probenraum

Weiter ging es zum Haus 1, mit Café und LOT-Theater. Das Theater hat 80 Plätze (vgl. Abb. 8) und wird vom LOT Theater e.V. betrieben (vgl. https://www.lot-theater.de/). Wie auch bei anderen Mietern im Quartier (z. B. der Stiftung Neuerkerode) wurden langfristige Mietverträge abgeschlossen (25 Jahre). Diese Vereinbarung bietet sowohl den Mietern, wie auch dem Vermieter langfristige Planungssicherheit. Wie Christoph Borek mehrfach betonte, entspricht diese langfristige Bindung dem Leitbild der Borek Immobilien GmbH & Co. KG: „Lieber binden statt finden.“

Im Haus 1 befinden sich neben Café und LOT-Theater auch die erforderlichen weiteren Räumlichkeiten, wie Proberaum, Künstlergarderoben, Eingangsfoyer mit Gästegarderobe und natürlich die Küche fürs Café. Auch hier wurden denkmalgeschützte Element integriert, wie beispielsweise die 150 Jahre alten Holzbalken (vgl. Abb. 9 -12).

IfR-Regionalgruppe im LOT-Theater
Abb. 8 IfR-Regionalgruppe im LOT-Theater
Proberaum in Haus 1 mit Integration denkmalgeschützter Elemente
Abb. 9 Proberaum in Haus 1 mit Integration denkmalgeschützter Elemente
Holzbalken aus den denkmalgeschützten alten Pferdeställe im Proberaum Haus 1
Abb. 10 Holzbalken aus den denkmalgeschützten alten Pferdeställe im Proberaum Haus 1
IfR-Regionalgruppe im Proberaum in Haus 1
Abb. 11 IfR-Regionalgruppe im Proberaum in Haus 1
Christopher Hundertmark erläutert die Konstruktion und Integration der denkmalgeschützten alten Pferdeställe im Proberaum Haus 1
Abb. 12 Christopher Hundertmark erläutert die Konstruktion und Integration der denkmalgeschützten alten Pferdeställe im Proberaum Haus 1

Im Haus 1 ist auch das Café untergebracht, welches aber leider noch nicht geöffnet hatte. Geplant ist ein vollwertiges Restaurant, mit Mittagstisch, Kuchen und Abendessen, mit warmen Essen auch noch um 22.00 Uhr. Hierdurch soll gewährleistet werden, dass man nach dem Theaterbesuch noch gemütlich im Café beisammen sitzen kann. Durch den Mittagstisch und das Kuchenangebot soll der verbindende Charakter des Cafés gefördert werden, als Treffpunkt der unterschiedlichen Bewohnerinnen und Bewohnern (mit und ohne Einschränkungen) und den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Beschäftigten der umliegenden Quartiere. Das Café wird über 50 Sitzplätze im Innenbereich und weitere 50 Sitzplätze auf der Außenterrasse (vgl. Abb. 13) verfügen.

Außenbereich des Cafés
Abb. 13 Außenbereich des Cafés

Das Quartier ist autoarm geplant, die Zufahrtmöglichkeiten sollen durch Schranken eingeschränkt werden. Im Quartier sind breite Fußwege vorhanden, die optisch nicht durch Pkw beeinträchtigt werden (vgl. Abb. 14). Die 22 oberirdischen Stellplätze können nur von den hier angesiedelten Einrichtungen genutzt werden. Die Mehrzahl der Stellplätze ist in der Tiefgarage untergebracht. Hier stehen 113 Stellplätze zur Verfügung. Insgesamt ergibt sich für alle Wohneinheiten (WE) ein Schlüssel von ca. 1 Stellplatz/WE.

Damit die für die Abfallbeseitigung erforderlichen Container nicht das positive Gesamtbild des Quartiers beeinträchtigen, sind diese eingehaust und so optisch eher unauffällig (vgl. Abb. 15).

Die IfR-Regionalgruppe auf dem Weg durch das autoarme Quartier St.-Leonhard
Abb. 14 Die IfR-Regionalgruppe auf dem Weg durch das autoarme Quartier St.-Leonhard
Einhausung der Müllbehälter und Zufahrt zur Tiefgarage
Abb. 15 Einhausung der Müllbehälter und Zufahrt zur Tiefgarage

Die Abschlussbesprechung fand dann im nahegelegenen Restaurant MYKENES statt, wo wir bei gutem griechischen Essen die vielfältigen Eindrücke Revue passieren lassen konnten.

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