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(Rechtshinweis)

Stand: 01. Oktober 2008

Helmstedt - Höhen und Tiefen -
Fahrrad-Exkursionsbericht der IfR-Regionalgruppe Braunschweig/Hannover
von
Dr. Frank Schröter

 

Die Exkursion fand im Rahmen der Treffen der IfR-Regionalgruppe Braunschweig/Hannover statt. In der wärmeren Jahreszeit wird das Regionalgruppentreffen durch eine Exkursion (mit Führung) zu einem planerischen Thema eingeleitet.

 

Am Samstag, dem 27. September 2008 trafen sich die Mitglieder der IfR-Regionalgruppe Braunschweig / Hannover zu ihrer traditionellen jährlichen Radtour. Zusammen mit Freunden und Lebensgefährtinnen führte die Tour durch Helmstedt und Umgebung. Die Anreise erfolgte per Zug (vgl. Abb. 1), mit dem Auto oder gleich direkt mit dem Fahrrad. Die Tour war von Wolfgang Brumund sehr gut vorbereitet und ausgearbeitet worden (vgl. Abb. 2 (2. von rechts) und Kurzüberblick).

 
Abb. 1 Mit den Fahrrädern im Zug   Abb. 2 Start am Bahnhof Helmstedt

Los ging es am Helmstedter Bahnhof (vgl. Abb. 2). Der erste Programmpunkt war ein Wiedersehen mit einem alten bekannten, dem Knorrigen Fachwerkhaus, dass wir bereits im Oktober 2003 im Rahmen einer Exkursion besucht hatten. Damals konnte man den Rohbau bewundern, heute gab es das fertige Ergebnis zu sehen. Bereits von außen sieht man deutlich die Veränderungen (vgl. Abb. 3 und 4).

Abb. 3 Markt 8, Gebäude von 1908 Abb. 4 Markt 8 und 7, Gebäude von 1491

Die Schautafel gibt erste Infos zum Gebäude (vgl. Abb. 5). Innen sind dann immer wieder alte Elemente bewusst erhalten worden, damit die Ursprungsbausubstanz erkennbar wird (vgl. Abb. 6).

 
Abb. 5 Schautafel, Markt 7   Abb. 6 Im Gebäude Markt 7

Durch die Geschichte des Hauses, d.h. die Erweiterungen im Laufe der Jahrhunderte, sind Fenster, die früher einmal zur Straße gingen, jetzt im Innenraum (vgl. Abb. 7). Bei der Restauration wurde darauf geachtet, dass man die Geschichte des Hauses nachvollziehen kann. Die Abb. 8 und 9 zeigen ein Wandstück, auf dem man die unterschiedlichen Anstriche bzw. den Putz erkennen kann. Die Reihenfolge der einzelnen Schichten wird anschaulich durch Markierungen verdeutlicht. Der verwinkelte Innenhof und die dicht beistehenden Nachbargebäude lassen nur wenig Licht bis zum Boden durch (vgl. Abb. 10).

 
Abb. 7 innenliegende Außenfenster   Abb. 8 Alt und Neu

 

Abb. 9 Wandanstriche der letzten Jahrhunderte Abb. 10 Hinterhof, Markt 7

Weiter ging es zu Kybitzstraße 23. Hier wurden im Rahmen der Stadtsanierung neue Wege beschritten. Über ein Bauherrenmodell gelang es, ein lange Zeit leerstehendes Gebäude zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen (vgl. Abb. 11, 12 und 13).

 
Abb. 11 Kybitzstraße 23 - Vorderansicht   Abb. 12 Kybitzstraße 23 - Rückansicht

 




 

Abb. 13 Kybitzstraße 23 - Straßenraum Abb. 14 IfR-Radtour durch Helmstedt

Die nächste Station war das Parkhaus Edelhöfe. Vor Ort erfuhren wir die Geschichte des Parkhauses (vgl. Abb. 15).

Abb. 15 Infos zur Parkhausgeschichte

Mit den Ergebnissen eines städtebaulichen Wettbewerbs unzufrieden entschied sich die Stadt Helmstedt dafür, ein traditionelles Gebäude errichten zu lassen. Die Fassade nimmt dabei bewusst vorhandene Strukturen auf. Ein gelungenes Beispiel für die Integration neuer Gebäude in vorhandene alte Stadtstrukturen. Leider kann das Parkhaus derzeit noch nicht genutzt werden, da es rechtliche Schwierigkeiten gibt.

 
Abb. 16 Parkhaus Edelhöfe 2   Abb. 17 Parkhaus Edelhöfe 2 - Straßenraum

Auf dem Weg zu den Helmstedter-Stadterweiterungen hatten wir einen schönen Blick über die Dächer der Stadt in Richtung Sachsen-Anhalt (vgl. Abb. 18).

Abb. 18 Blick über die Dächer von Helmstedt

Als wir die Stadterweiterungen erreichten, konnten wir feststellen, dass der Trend zur Gestaltungsvielfalt auch vor der Region Helmstedt keinen Halt gemacht hat. Farbige Fassaden und Dächer und ein wilder Mix von unterschiedlichen Bauformen (vgl. Abb. 19 - 21). "Schöner Wohnen", Ausdruck der Individualität der Bauherren und -frauen, oder einfach nur "Wildschweinsiedlung", ohne ein Mindestmaß an gestalterischer Abstimmung?

 
Abb. 19 Gestaltungsvielfalt in Helmstedt   Abb. 20 Wohnhäuser in Helmstedt

Abb. 21 Bunte Dachlandschaften

Weiter ging es zum Helmstedtsee. An den ehemaligen Tagebaustätten Helmstedt und Wulfersdorf ist hier ein länderübergreifendes Bade- und Freizeitgewässer im entstehen (vgl. Abb. 22 - 24). Allerdings ist das Baden erst im Jahr 2015 möglich, da sich erst dann das Gewässer dem ph-neutralen Bereich nähert.

Abb. 22 Der Helmstedter See

Ein weiteres Zukunftsprojekt ist die Planung einer länderübergreifenden Landesgartenschau Helmstedt/Harbke im Jahr 2014.

 
Abb. 23 Helmstedter See   Abb. 24 Helmstedter See

Über die Planungen und den jeweiligen Wasserstand informiert eine Schautafel am Ufer des Sees (vgl. Abb. 25 - 27). Im Jahr 2080 wird die Wasserfläche 4 km² betragen und der See einen Inhalt von 122 Mio. m³ haben. Auch heute existieren bereits die Anfänge eines Wegenetzes, dass aber leider noch nicht vollständig um den See herum führt.

Abb. 25 Erläuterungen zum Helmstedter See Abb. 26 Wasserstandsprognose Abb. 27 Planstudium am Helmstedter See

Als wir nach den "Höhen und Tiefen" um den Helmstedter See (vgl. Abb. 28) Harbke in Sachsen-Anhalt erreichten, war es Zeit für eine Pause! Das herrliche Wetter lud zu einem kurzen Sonnenbad ein (vgl. Abb. 29).

 
Abb. 28 "Höhen" um den Helmstedter See   Abb. 29 Pause

In Harbke besichtigten wir im Schlossgarten den wahrscheinlich ältesten Ginkgobaum Deutschlands, der im Jahr 1758 gepflanzt wurde (vgl. Abb. 30 und 31). Laut Wikipedia" wird dem Ginkgo (Samen und Extrakte aus Blättern) in der heutigen Heilkunde vornehmlich eine durchblutungsfördernde Wirkung zugesprochen. Pflanzenteile oder Extrakte werden daher zum Zwecke einer mentalen Leistungssteigerung durch eine mutmaßlich verbesserte Durchblutung des Gehirns eingenommen."

Abb. 30 Ginkgobaum in Harbke Abb. 31 Der wahrscheinlich älteste Ginkgobaum Deutschlands 1758

Der Schlossgarten in Harpke, mit der Schlossruine (vgl. Abb. 32) und der Orangerie (vgl. Abb. 33), ist Teil der "Gartenträume Sachsen-Anhalt".

 
Abb. 32 Schlossruine   Abb. 33 Orangerie im Schlossgarten Harpke

Von Harpke ging es weiter zur ehemaligen innerdeutschen Grenze und zur Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn (vgl. Abb. 34 und 35). Hier konnten wir den ehemals größten europäischen Kontrollpunkt zwischen Ost und West besichtigen.

 
Abb. 34 Gedenkstätte Deutsche Teilung   Abb. 35 Alte DDR-Fahrzeuge

Als letzten Punkt unserer Tour machten wir noch einen Abstecher nach Bad Helmstedt. Hier sahen wir uns das Grab von Georg Friedrich Wilhelm Alers an, dem Erfinder der Flügelsäge. Außerdem besuchten wir das Helmstedter Brunnentheater, welches sich Mitten im Wald befindet und eine lange Theater-Tradition hat. Bereits am 18. Juni 1815 öffnete das vom Wirt des Gesundbrunnens Carl Julius Borcherdt erbaute Kurtheater im Brunnental seine Pforten.

Abb. 36 Die letzte Etappe (zurück nach Helmstedt)

Der Tourabschluss fand dann in gemütlicher Atmosphäre im Ratskeller in Helmstedt statt. Nach den Höhen und Tiefen in und um Helmstedt, die sich als nicht nur "kleine Hügelchen" entpuppten, genossen wir das gute Essen im Ratskeller und Organisator sowie Regionalgruppensprecher waren rundherum zufrieden.

Die gute Teilnehmendenzahl und die nette Atmosphäre bei der IfR-Radtour sind gute Grundlagen zur Planung einer Radtour im Jahr 2009! Themenvorschläge sind willkommen.

 

Frank Schröter
IfR-Regionalgruppe
Braunschweig/Hannover

Die Radtour im Kurzüberblick:

Stationen Themen
Bahnhof Helmstedt START
Helmstedt Altstadt
Südliche Stadterweiterung
  • des ausgehenden letzten Jahrhunderts

Landesgartenschau 2014
  • Stand der Planung

  • Fahrt um den Helmstedt See

Harbke
  • Gartenträume Sachsenanhalt - auf Goethes Spuren

  • Der älteste Ginkgobaum Deutschlands

  • Kirche St. Levin

Harbke OT An der Autobahn
  • Gedenkstätte Deutsche Teilung

  • Helmstedt Grenzenlos

Bad Helmstedt
  • Klassische Naherholung, nicht mehr an der Grenze

  • Das Theater

  • Archäologie, zum Beispiel die Wölbäcker

Helmstedt ENDE und Essen (ca. 17.30 Uhr)

 

 

Interessante Links:

 

e-mail   f.schroeter@tu-bs.de